Projekt 
KKL Kernkraftwerk Leibstadt

Das Kernkraftwerk Leibstadt, kurz KKL, mit einem Siedewasserreaktor BWR6 von General Electric mit 1220 MW elektrischer Nettoleistung, befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Leibstadt (Kanton Aargau, Schweiz) am Rhein nahe der Aare-Mündung und der deutschen Grenze bei Waldshut-Tiengen. Es ging Ende 1984 in Betrieb und ist damit der jüngste der vier aktiven Kernreaktoren in der Schweiz. Es erzeugt einen Sechstel des in der Schweiz erzeugten Stroms. Das entspricht zirka 29 Millionen Kilowattstunden jeden Tag. Im 144 m hohen Kühlturm rauschen pro Sekunde 33 Kubikmeter Wasser 12 Meter nach unten um sich im Gegenstrom aus Luft auch durch Verdunstung abzukühlen.

Bereits zum wiederholten Male durfte VOLLMERT mit bewährter Luftkissentechnik und umfangreichen Sonderequipment wie vollelektrischen, selbstfahrenden Transportfahrwerken SFT40, einer Synchronhubanlage mit eigens für das Projekt entwickelten Hydraulikstempeln und vielem mehr im Kernkraftwerk Leibstadt im Kanton Aargau (Schweiz) unterstützen.

Der Startschuss zu diesem Projekt fiel bereits im Februar 2019 – von CORONA sprach noch niemand – in Zürich. Zu damaligen Zeitpunkt wurde durch den Kunden das Vorhaben erstmals vorgestellt. Schnell wurden gemeinsam auf den Vorstellungen des Kunden basierend Lösungen erarbeitet, die im Juni 2020 zur Ausführung kommen sollten.

Die Aufgabenstellung bestand für VOLLMERT darin den Kunden während eines geplanten Reaktorstillstandes bei der Erneuerung des Kondensators – dem Herzstück im Kühlsystem des Reaktors – mit Manpower und Equipment zu begleiten. Hierfür mussten – nachdem der Kondensator von innen “entkernt” worden war – 24 neue Vorrichtungen in eben jenen Kondensator wieder eingefahren und positioniert werden. Nach der Positionierung wurde jedes “Paket”, welches auf eigens konstruierten Hebe/Dreh- und Verfahreinrichtungen mit Luftkissen bewegt wurde, einzeln eingemessen. Erst danach konnten viele fleißige Schweißer beginnen, die rund 50.000 Titanrohre in diese Vorrichtungen einzuschweißen.

Die Welt hätte für alle Beteiligten so schön und planmäßig sein können, wenn nicht im April 2020 das ganze Vorhaben aufgrund der weltweiten CORONA Pandemie pauschal um genau ein Jahr in den Juni/Juli 2021 hätte verschoben werden müssen. Um aber überhaupt in der kontrollierten Zone eines Atomkraftwerkes arbeiten zu dürfen, bedurfte es zahlreicher administrativer Vorgänge im Vorwege. Und dabei war die arbeitsmedizinische Untersuchung der Mitarbeiter der geringste Aufwand. Im Zuge dieses Vorhabens mussten wir uns bei VOLLMERT um einen externen Strahlenschutzbeauftragten kümmern (wahrlich kein leichtes Unterfangen in Deutschland) und auch eine “Genehmigung zur Tätigkeit in fremden Anlagen oder Einrichtungen gem. §25 StrlSchG” erwirken. Da aber mittlerweile alles vorliegt, sind wir auch für kommende Aufgabenstellungen bestens gewappnet.